Am Montag endet die Vernehmlassungsfrist für das neue Energiegesetz des Kantons Aargau. Greenpeace hält den vorliegenden Entwurf für völlig unzureichend. Er verfehlt die vom Regierungsrat definierte Zielsetzung einer «energieeffizienten, CO2-armen und nachhaltigen Energiepolitik». Greenpeace fordert unter anderem eine Strom-Lenkungsabgabe und eine Ersatzpflicht für Elektroheizungen.

«Das vorgesehene Neuinstallationsverbot für Elektroheizungen reicht nicht aus. Die 13 000 Elektroheizungen im Kanton Aargau müssen bis 2015 durch energiesparende Heizsysteme ersetzt werden, denn sie verschwenden enorme Mengen an Strom», fordert Annette Reiber von der Energieeffizienz-Kampagne von Greenpeace. Mit dem konsequenten Ersatz durch moderne Heiztechnologien könnten rund zwei Drittel des Heizungsstroms eingespart werden.

Schweizweit entspricht der hohe Stromverbrauch von Elektroheizungen rund 9% des Jahresverbrauchs an Strom. Da die inländische Stromproduktion in den Wintermonaten nicht ausreicht, muss für den Betrieb der Elektroheizungen Strom aus ausländischen Atom- und Kohlekraftwerken importiert werden. Das führt im Ausland zu einem CO2-Ausstoss von drei Millionen Tonnen pro Jahr. Diese Menge entspricht 6 % der Schweizer CO2-Emissionen.

«Der Ersatz der Stromfresser muss von der Stromwirtschaft mitfinanziert werden, die die Elektroheizungen über Jahrzehnte propagiert und gefördert hat», fordert Reiber. Der Ersatz mit ressourcenschonenden Heizsystemen schafft tausende von Aufträgen für das lokale Gewerbe und lohnt sich langfristig auch für Heizungsbesitzer.  

Weitere zentrale Massnahmen für eine fortschrittliche Energiepolitik fehlen im Gesetzesentwurf gänzlich: eine Sanierungspflicht für energetisch schlechte Bauten, wie sie beispielsweise der Kanton Bern vorsieht, eine Stromlenkungsabgabe, wie sie sich seit über zehn Jahren im Kanton Basel-Stadt bewährt hat, eine Sonnenkollektor-Nutzungspflicht für Neubauten und für umfassende Sanierungen sowie eine Erhöhung des Mindestanteils von erneuerbaren Energien für Heizung und Warmwasser auf 30%.

Greenpeace fordert den Kanton Aargau mit Nachdruck auf, den Entwurf gründlich nachzubessern und reicht heute bei der Behörde ihre Stellungnahme sowie ihren neuen Ratgeber zum Ersatz von Elektroheizungen ein.

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