Asti Roesle, Campaignerin bei Greenpeace Schweiz, berichtet rund um den Klimagipfel in Kopenhagen.

asti_copAsti Roesle, Campaignerin bei Greenpeace Schweiz, berichtet rund um den Klimagipfel in Kopenhagen.

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Während einige Kopenhagen-Gäste in Privatjets und Limousinen anreisen und dementsprechend alle Luxushotels ausgebucht sind, wachen wir hier in der Greenpeace-Kreativzentrale in folgendem Gemach auf:

Greenpeace Schlafsaal
Greenpeace Schlafsaal «Halvandet» (Greenpeace/Wemyss)

Die Vorbereitungen für die Grossdemo für den Climate Action Day am Samstag laufen auf Hochtouren, von den Plakaten auf dem Foto werden ganze 3000 Stück produziert  – ich hoffe dass dann das Materialrecycling auch richtig funktioniert.

Holzpanels
Holzpanels (Greenpeace/Wemyss)

Tja, als Waldcampaignerin kann ich es nicht lassen,  über die  technischen,  komplizierten und deshalb blog-ungeeigneten Waldverhandlungen zu berichten, welche drüben im Tagungszentrum auf Hochtouren laufen. Es fängt schon mit den Kürzeln an: Verhandlungsinhalte sind ein  REDD (=Reduced Emissions from Deforestation and Degradation) Mechanismus und als weiteres schönes Kürzel – LULUCF (= Land Use, Land Use Change and Forestry). Die Texte dazu sollten am Samstagabend stehen – um dann nächste Woche auf der höheren Ebene der Staatschef fertig verhandelt  zu werden. Dem Waldteil der Klimaverhandlungen prognostizierte man ja bis jetzt am wahrscheinlichsten einen erfolgreichen Abschluss – das hat natürlich auch Missbrauchspotential: man weist auf Erfolge, um von allen anderen Misserfolgen abzulenken – oder missbraucht den Wald zum pseudo-kompensieren von Emissionen aus fossilen Energieträgern.

Die Protokolle der Verhandlungssitzungen, die in meine Mailbox flattern, erinnern  laufend an den Spruch «vor lauter Bäume den Wald nicht mehr sehen» – es wird um jeden Punkt gefeilscht. Gestern zum Beispiel musste man sich über die Länder ärgern, die  ein gemeinsames globales Ziel für REDD torpedieren wollen. Heute wiederum wurden man von Frankreich positiv überrascht, welches sich gegen sie beschämende Position der EU zu LULUCF stellten und dafür aber auch gleich eine «Ray of Light» Auszeichnung von den NGOs kassierten. Die wichtigere Auszeichnung ist jedoch die täglich zu vergebende «Fossil-of-the-day», welche beim Waldthema bleibend Schweden, Finnland und Österreich am ersten Verhandlungstag erhielten: sie versuchen, durch ihrer Waldbewirtschaftung ein Schlupfloch in den Emissionsberechnungen zu erreichen. Die Schweiz sei bis jetzt in den Waldverhandlungen nicht negativ aufgefallen – im Gegenteil. Bleibt zu hoffen,  dass dies auch in weiteren Verhandlungssträngen der Fall sein wird.  Zum Beispiel: die Schweiz fordert eine Emissionsreduktion von mindestens 40% bis 2020.

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