Gestern deckten wir zusammen mit unserem PublicEye-Partner, der Erklärung von Bern, das Geheimtreffen der Schweizer Wirtschafts- und Politelite mit einer nächtlichen Scheinwerfer-Aktion auf. Es war eine der aufregendsten und unwägbarsten Aktionen in meiner bald 14jährigen Greenpeace-Zeit: bis zur letzten Sekunde wussten wir nicht, ob die Firmenbosse, Bundesräte und Parteispitzen tatsächlich zum vermuteten Zeitpunkt im Nestlé-Tagungszentrum am Genfersee aufkreuzen würden. Die Zeit lief uns allmählich davon, dem vor Ort wartenden  TV-Team lief die Zeit davon, bald würde es zu spät werden für eine Ausstrahlung im 10vor10

Dann ging’s blitzschnell: ein Bus mit den illustren Gästen, die schwarze Limousine von Gastgeber und Nestlé-Chef Brabeck fuhren vor, die Filmequipe spurtete an den «Tatort» um Bilder und Interviews zu schiessen, die Greenpeace-Aktivisten starteten zeitgleich ihre  «Lightshow»: ein riesiger Beamer projizierte ein mehrere Meter grosses «Public Eye is watching you» an die Fassade des schlossähnlichen Geheimtreffpunkts. Ein Suchscheinwerfer glitt über das Gebäude, während von seiner Rückseite ein gewaltiger Lichtstrahl in den Himmel schoss.

Der nur zwei Stunden später ausgestrahlte Fernsehbericht dauerte rekordverdächtige 5 Minuten und die Steilvorlage wurde auch von anderen Medien, wie Blick-online am Tag danach aufgenommen. Doch nicht nur diese zwei Ziele, die wir uns gesetzt haben, wurden mehr als erfüllt. Bereits heute, nur ein Tag nach der Aktion, kommt Bewegung in den «Geheimbund».  Die SP-Parteispitze, obwohl auch zum Treffen eingeladen, distanziert sich im Blick-Artikel von der «Heimlichtuerei». Das erhöht nun den Druck auf die anderen Parteien.

 

PS: Haben Sie schon die übelste Firma für die den Publikumspreis der Public Eye Awards gewählt?

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