Vorgestern protestierte die Greenpeace-Gruppe „Stopp Kohle & Co“ mit einem rauchenden Kohlehaufen vor dem Bündner Parlamentsgebäude gegen die geplante Beteiligung der Rätia Energie am 1’820 Megawatt-Kohlekraftwerk in Brunsbüttel.
Die Bündner Projektbeteiligung würde den Schweizer CO2-Ausstoss um 10% erhöhen und steht deshalb klar im Gegensatz zum klimafreundlichen Auftreten der Rätia Energie. Die Aktivisten fordern vom Kanton Graubünden sich bei der Rätia Energie für einen Ausstieg aus diesem klima- und imageschädigenden Projekt einzusetzen.
Die Präsenz vor dem Zentrum der Bündner Politik richtete sich an die Regierung des Kantons Graubünden. Der Kanton Graubünden ist der grösste Aktionär der Rätia Energie und somit mitverantwortlich für die Projektbeteiligung am geplanten Kohlekraftwerk im norddeutschen Brunsbüttel. Kohle ist die schmutzigste Art Strom zu produzieren und der Hauptverursacher der globalen CO2-Emissionen. Zudem ist dieses Projekt ohne Abwärmenutzung geplant. Die gesamte Abwärme wird in die Elbe «verfrachtet».
Die Rätia Energie wirbt im In- und Ausland mit «Ökostrom aus den Bergen». Sie verheimlicht dabei die geplante Projektbeteiligung mit einem Investitionsvolumen von 1.5 Milliarden Euro welche pro Jahr rund 5 Millionen Tonnen CO2 ausstossen würde. Dies entspricht 10% der gesamten Schweizer Kohlendioxid-Emissionen, derselbe CO2-Ausstoss, welcher ein Drittel aller Schweizer Fahrzeuge erzeugt.
Aktuell plant die Rätia Energie im oberen Puschlav die Realisierung eines 1000-Megawatt-Pumpspeicherwerks. Es stellt sich die Frage, ob damit der schmutzige Kohlestrom «veredelt» werden soll.
Am Freitag 12. Februar 2010 gab die Elektra Birseck in Münchenstein EBM bekannt, dass sie ihre Beteiligung am geplanten Kohlekraftwerk in Brunsbüttel verkaufen wird. (http://www.ebm.ch/ebm/presse)
Die Aktivistinnen und Aktivisten aus verschiedenen Landesteilen der Schweiz waren nach Chur gereist, damit die Rätia Energie dem Beispiel der EBM folgt. Sie forderten die Regierung und das Parlament des Kantons Graubünden auf, die Rätia Energie zum Ausstieg aus ihrer Beteiligung am geplanten Kohlekraftwerk in Brünsbüttel zu bewegen.
Kontakt:
Thomas Mathis, 079 288 75 61, Mediensprecher Gruppe ‹Stopp Kohle & Co›