Greenpeace-Aktivist:innen haben am Engadin Airport in Samedan symbolisch Privatjets «beschlagnahmt». Der Flughafen wird von Teilnehmer:innen des Weltwirtschaftsforums (WEF) frequentiert. Es ist die dritte Aktion von Greenpeace-Aktivist:innen am diesjährigen WEF. Die Forderung: Eine faire Besteuerung von Superreichen zur Finanzierung einergrünen und gerechten Zukunft.
27 Greenpeace-Aktivist:innen aus ganz Europa übernahmen die Aufgabe, die Regierungen bisher versäumen haben. Sie schlüpften in die Rolle von Steuereintreiber:innen und «beschlagnahmten» am Engadin Airport in Samedan einige Privatjets als Ersatz für ausstehende Steuerzahlungen.
Dabei fixierten sie an parkierten Privatjets überdimensionale, aufblasbare Fussfesseln mit Kugeln und klebten grosse Sticker auf die Flugzeuge: «Konfisziert: Zeit, die Superreichen zu besteuern» und «Konfisziert: Privatjets verbrennen unsere Zukunft».
Agnes Jezler, Expertin für ökonomischen und gesellschaftlichen Wandel bei Greenpeace Schweiz, sagt: «Wir freuen uns, heute den Regierungen Starthilfe zu leisten, eine globale Vermögenssteuer für Superreiche einzuführen. Die Superreichen der Welt sind überproportional für die Umweltzerstörung verantwortlich, durch exzessiven Lebensstil mit Privatjets, Megayachten und Villen sowie durch umweltschädliche Investitionen und Unternehmensbeteiligungen. Wegen unethischer Geldflüsse von Superreichen verlieren wir weltweit jährlich 492 Milliarden Dollar an öffentlichen Geldern. Mit einer globalen Vermögenssteuer auf Superreiche wird eine grüne und gerechte Zukunft nicht nur möglich, sondern realistisch. Laut Greenpeace-Berechnungen können allein in Europa jährlich 185 Milliarden Euro durch die gerechte Besteuerung von Vermögen der Superreichen erhoben werden.»
Neue Allianz «#TaxTheSuperRich for people and planet»
Es ist die dritte Aktion von Greenpeace-Aktivist:innen in Folge am diesjährigen WEF. Sie fordern von den Regierungen, Superreiche stärker zu besteuern. Am Montag blockierten die Aktivist:innen in Davos die Zufahrt zum Heliport. Gestern Dienstag störten sie im hochbewachten Davoser Kongresszentrum die Eröffnungsansprachen von Ursula von der Leyen und Klaus Schwab.
Der heutige Tag markiert auch den Start der neuen, zivilgesellschaftlichen Allianz «#TaxTheSuperRich for people and planet». In einer gemeinsamen Erklärung fordert Greenpeace zusammen mit Oxfam, dem Internationalen Gewerkschaftsbund und 22 weiteren Sozial- und Umweltorganisationen eine Steuer, um den extremen Reichtum einzudämmen. Zudem fordern sie eine kooperative Zusammenarbeit in den laufenden Verhandlungen zu Steuerreformen im Rahmen der G20 und der UNO.