Die Arktis erwärmt sich mehr als doppelt so rasch wie der Rest der Welt. Bilder des schwedischen Fotografen Christian Åslund zeigen den dramatischen Gletscherschwund auf Spitzbergen. Laura Meller von Greenpeace Nordic sagt: «Die Eindämmung des Klimawandels geht Hand in Hand mit dem Schutz der Ozeane.»

Fotoserie in der Greenpeace Media Library und weitere Informationen hier plus einen Artikel aus der englischen Zeitung The Guardian.

Der schwedische Fotograf Christian Åslund sagt: «Auf der norwegischen Inselgruppe Spitzbergen treffen die Klima- und Ozeankrise aufeinander. Der Gletscherschwund in der Arktis veranschaulicht, wie schnell sich unser Planet verändert und die Klimakrise sich verschärft.»

Die rasante Erwärmung der Arktis hat globale Folgen. Schmelzende Gletscher lassen den Meeresspiegel ansteigen. Die eisfreien Flächen absorbieren die Wärme der Sonnenstrahlen, anstatt sie wie Eis- und Schneeflächen zu reflektieren. Laura Meller, Projektleiterin von Greenpeace Nordic: «Die Eindämmung des Klimawandels geht Hand in Hand mit dem Schutz der Ozeane.»

Bis zu 3 Grad über Normalwert

Die Arktis erwärmt sich mehr als doppelt so rasch wie der Rest der Welt. Daten des norwegischen Zentrums für Datendienste zeigen: Auf Spitzbergen sind durchschnittliche Sommertemperaturen nachweisbar, die bis zu 3 Grad über dem Normalwert liegen.

Der Schutz der Ozeane ist zentral für den Schutz des Klimas. Das bedeutet, wir müssen die Weltmeere vor Zerstörung und Schädigung durch aktuelle und neu aufkommende Gefahren wie den Tiefseebergbau schützen. 

Das ist bitter nötig, denn die norwegische Regierung will 2025 in der Arktis als erstes Land der Welt mit dem kommerziellen Tiefseebergbau starten. Der Nordische Rat hat am 31. Oktober Norwegen und Island aufgefordert, sich für ein Moratorium zum Tiefseebergbau auszusprechen. Mitglieder im Nordischen Rat sind Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden. 

Christian Åslund arbeitet regelmässig mit Greenpeace zusammen. Seit 1998 war er mit Greenpeace in der Arktis und in der Antarktis unterwegs. Er nahm an mehreren Greenpeace-Expeditionen teil – in Fukushima, in der Ukraine, in Finnland, Norwegen und Schweden.

Dramatisches Gletschersterben. Die Fakten

Seit Mitte des 20. Jahrhunderts schrumpfen weltweit die meisten Gletscher. Zwischen 2000 und 2019 büssten sie pro Jahr im Durchschnitt insgesamt 267 Gigatonnen (Milliarden Tonnen) Eis ein. Mit diesem Volumen liesse sich die Schweiz sechs Meter unter Wasser setzen. Das schreibt die ETH.

Forschende der ETH Zürich und der Eidgenössischen Forschungsanstalt WSL haben im Sommer 2022 eine Studie zum Gletscherschwund in der Schweiz veröffentlicht. Sie kommen zum Schluss, dass die Schweizer Gletscher zwischen 1931 und 2016 die Hälfte ihres Volumens verloren haben. Zwischen 2016 und 2021 kamen weitere 12 Prozent hinzu.

Der Glaziologie und ETH-Professor Daniel Farinotti sagte 2020 in einem Interview mit dem Greenpeace-Magazin über den Zustand der Gletscher in der Schweiz: «Unsere Berechnungen suggerieren, dass ohne dezidierte Massnahmen zugunsten des Klimaschutzes bis Ende Jahrhundert mehr als 90 Prozent der Gletscher verschwunden sein werden.»

Kontakt

Magali Rubino, Global Media Lead, Greenpeace Protect the Oceans campaign, Greenpeace Frankreich, [email protected],
+33 7 78 41 78 78 (GMT+1)

Roland Gysin, Medienstelle Greenpeace Schweiz, [email protected], 044 447 41 17