Diese jüngsten Erfolge in den Bereichen Klima, Umwelt und soziale Gerechtigkeit inspirieren uns in unserem Kampf für eine bessere, grünere und gerechtere Welt für alle.

Papua: Grosser Erfolg für das Landrecht indigener Völker

© Jurnasyanto Sukarno / Greenpeace

Am 6. Juni erhielten 4’000 indigene Papuas endlich die rechtliche Anerkennung ihrer Gewohnheitsrechte über 97’411 Hektar tropischen Regenwaldes im südlichen Sorong Regency. Das neu anerkannte indigene Land des Knasaimos-Volkes umfasst eine Fläche, die fast so gross ist wie Hongkong. 

Wie viele andere indigene Gemeinschaften in Tanah Papua (der westlichen Hälfte Neuguineas, international auch als Westpapua bekannt) kämpfen die Knasaimos seit Jahrzehnten für den Schutz ihres angestammten Landes vor der Ausbeutung durch externe Interessenten wie Holzfäller- und Plantage-Unternehmen. Mit dem Urteil werden ihre Rechte auf das Land, die Wälder, das Wasser und andere natürliche Ressourcen, die ihr angestammtes Erbe sind, endlich rechtlich anerkannt.

Deutschland und die Niederlande: Bau neuer Gasplattform wegen Umweltbedenken gestoppt

© Greenpeace

Das höchste niederländische Gericht hat den Bau einer neuen Gasbohrplattform in der Nähe der Insel Borkum vor der deutsch-niederländischen Küste ausgesetzt. Die Ankündigung des Gerichts erfolgte, während 21 Greenpeace-Aktivist:innen die Bau-Plattform blockierten. Der Bau ist auf Eis gelegt, bis das Gericht entschieden hat, wie es mit den Einsprüchen von Bürger:innen und Umweltorganisationen gegen das Bohrprojekt weiter verfahren soll. Dies bedeutet eine weitere Verzögerung des Borkumer Gasbohrprojekts und ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg in eine Zukunft ohne fossile Brennstoffe.

Südafrika: Shell verliert Berufung gegen Pläne zur Öl- und Gasexploration

© Natanya Harrington / Greenpeace

Nach Protesten der Bevölkerung verliert Shell seine Berufung gegen das Grundsatzurteil aus dem Jahr 2022, mit dem die Pläne des Unternehmens zur Öl- und Gasexploration vor der Wild Coast Südafrikas abgelehnt wurden. Das Gericht stellt fest, dass Shell es versäumt hat, die betroffenen Gemeinden ordnungsgemäss zu informieren und zu konsultieren und dabei die Rechte der Gemeinden und die Umweltschäden zu berücksichtigen. Leider ist der Kampf noch nicht zu Ende, denn das Gericht hat die Tür für Shells Antrag auf Erneuerung des Explorationsrechts offen gelassen. Gemeinsam mit Verbündeten und der Bevölkerung kämpft Greenpeace Afrika entschlossen weiter, um Big Oil daran zu hindern, den Planeten für seinen eigenen Profit auszubeuten.

Global: Erneuerbare Energien erzeugen 2023 einen Rekordanteil von 30% des weltweiten Stroms

© Guillaume Bression / Greenpeace

Im Jahr 2023 liefern erneuerbare Energien zum ersten Mal 30% des weltweiten Stroms. Eine weitere gute Nachricht ist, dass das Wachstum der Solar- und Windenergieerzeugung im Jahr 2023 die fossilen Brennstoffe übertrifft. Dies ist ein bemerkenswerter Erfolg für die Einführung sauberer und grüner erneuerbarer Energien und für das Ende des Zeitalters der fossilen Brennstoffe.

Ozeane: Die EU ratifiziert den globalen Ozeanvertrag

© Greenpeace

Ende April stimmte das EU-Parlament für die Ratifizierung des globalen Ozeanvertrags, der den Regierungen dabei helfen wird, bis 2030 30% der Weltmeere zu schützen – ein Ziel, auf das sich alle Länder für 2022 geeinigt haben. Es ist die erste regionale Organisation, die dies tut, und nun müssen die 27 EU-Mitgliedstaaten ihren Teil zur Ratifizierung des Vertrags beitragen. Derzeit haben sieben Länder – Palau, Chile, Belize, die Seychellen, Mauritius, Monaco und die Föderierten Staaten von Mikronesien – den Ball ins Rollen gebracht und wir hoffen, dass die Dynamik so gross ist, dass rechtzeitig 60 Ratifizierungen vorliegen, damit der Vertrag bis zur nächsten UN-Ozeankonferenz im Juni 2025 in Kraft treten kann.

Brasilien: Staatsanwaltschaft fordert Banken auf, die Finanzierung von Amazonas-Ranches zu stoppen, die mit illegalen Aktivitäten in Verbindung stehen

© Christian Braga / Greenpeace

Die brasilianische Bundesstaatsanwaltschaft (MPF) hat acht Banken empfohlen, Verträge sofort zu kündigen, die über das ländliche Kreditsystem für Grundstücke in öffentlichen Wäldern, in indigenem Land und in Naturschutzgebieten im Amazonasgebiet vergeben wurden. Dieser Schritt folgt auf den Bericht «Bankrolling Extinction: Banks and Investors as Partners in Deforestation» von Greenpeace Brasilien, der feststellt, dass ländliche Kredite – ein Schlüsselelement der brasilianischen Landwirtschaftspolitik – Tausende ländlicher Grundstücke finanziert haben, die die illegale Abholzung, die Aneignung von indigenem Land und andere illegale Aktivitäten vorantreiben. 

Die Staatsanwaltschaft hat nun klargestellt, dass die Banken die Verantwortung für ihr Handeln übernehmen und die Finanzierung von Immobilien, die nicht den Vorschriften entsprechen, einstellen müssen. Dies ist ein überwältigender Erfolg in der Kampagne gegen die Zerstörung der Natur in Brasiliens Amazonasgebiet.

Senegal: Mehr Transparenz bei der Verwaltung der Fischerei

© Clément Tardif / Greenpeace

Greenpeace Afrika hat die Veröffentlichung der Liste der Schiffe, die in den Gewässern des Landes fischen dürfen, gefordert. Die Behörden reagierten und stellten damit das Engagement der neuen Regierung für Transparenz unter Beweis. Es wurden Gespräche über illegale Fischerei geführt, die dazu führten, dass der Präsident ein Audit verlangte, um Unregelmässigkeiten zu ermitteln.