Greenpeace-Aktivist:innen machten heute Morgen am Zürcher Hauptbahnhof darauf aufmerksam, dass Dove die Umwelt massiv mit Einwegverpackungen verschmutzt. Die Marke produziert 12’000 umweltschädliche Portionspackungen (Sachets) pro Minute. Diese einzeln in Plastik verpackten Portionen verschärfen die Klima- und Umweltkrise. Dove behauptet, sich für Frauen einzusetzen, gefährdet mit Plastikverpackungen aber deren Zukunft. Der Mutterkonzern von Dove, Unilever, gehört laut der Bewegung Break Free From Plastic seit vielen Jahren zu den fünf grössten Plastikverschmutzern der Welt. Greenpeace fordert, dass Unilever bis in zehn Jahren kein Einwegplastik mehr verwendet. Der Konzern soll ausserdem darauf hinarbeiten, dass das UN-Plastikabkommen die Plastikproduktion bis 2040 um 75% reduziert.
Die Wahrheit hinter den Slogans
In der Haupthalle des Zürcher Hauptbahnhofs prangerten heute Morgen um 8 Uhr Greenpeace-Aktivist:innen die Heuchelei von Dove an. In weisser Unterwäsche imitierten sie den Stil von Doves Werbekampagnen. Mit einem Banner mit der Aufschrift «Dove vergiftet unseren Planeten mit Plastik» machten die Aktivist:innen auf Doves Heuchelei aufmerksam: Seit Jahrzehnten gibt die Marke vor, sich um Frauen und deren Selbstwertgefühl zu kümmern. Währenddessen trägt sie zu einer Umweltkrise bei, von der Frauen im Globalen Süden stark betroffen sind und die unser aller Zukunft bedroht.
Zuvor hatten Greenpeace-Aktivist:innen in Grossbritannien bereits in mehreren Aktionen auf diese Scheinheiligkeit hingewiesen. In den kommenden Monaten wird der Druck auf Dove weltweit zunehmen.
«Doves schöne Werbeslogans verbergen eine hässliche Wahrheit: Die Plastikverpackungen ihrer Produkte vergiften den Planeten», sagt Joëlle Hérin, Expertin für Konsum und Kreislaufwirtschaft bei Greenpeace Schweiz. Ein Beispiel für diese Verpackungen sind Sachets, einzeln verpackte Portionen. Dove produziert jedes Jahr 6,4 Milliarden Sachets, heizt damit die Plastikkrise an und überschwemmt den Globalen Süden mit Unmengen an Plastikabfall.
«Dove verschmutzt mit Sachets die Strände und Wasserläufe in Indonesien, auf den Philippinen oder auch in Indien. Die Verpackungen verstopfen Abflüsse, führen zu Überschwemmungen und vergiften die Luft mit Chemikalien, wenn sie verbrannt werden», ergänzt die Expertin.
Unilever: einer der schlimmsten Plastikverschmutzer der Welt
Dove gehört zum multinationalen Konsumgüterkonzern Unilever. Die 6,4 Milliarden Sachets, die Dove 2022 produzierte, entsprechen etwas mehr als 10% aller von Unilever produzierten Sachets (Quelle: Future Market Insights, zitiert in Greenpeaces Bericht Uncovered, November 2023). Der britische Konzern brachte 2023 pro Minute mehr als 100’000 Sachets auf den Markt, was etwa 53 Milliarden pro Jahr entspricht. Hinzu kommen Milliarden anderer Einwegverpackungen. Laut der Bewegung Break Free From Plastic gehört Unilever zu den fünf grössten Plastikverschmutzern der Welt.
Für Mehrweg und ein ehrgeiziges globales Plastikabkommen
Vom 23. bis 29. April 2024 verhandeln die Regierungen der Vereinten Nationen weiter über ein globales Plastikabkommen. Greenpeace fordert Unilever auf, in den nächsten zehn Jahren schrittweise auf Einwegplastik zu verzichten und auf Mehrweg umzustellen. Als erstes soll der Konzern auf Sachets verzichten. Greenpeace fordert Unilever ausserdem auf, seinen globalen Einfluss zu nutzen und sich für ein Plastikabkommen einzusetzen, welches die Produktion von Plastik bis 2040 um mindestens 75% reduziert.
Mehr Informationen
- Bildmaterial von der Aktion im Zürcher Hauptbahnhof (wird laufend ergänzt, Videomaterial ab Mittag verfügbar)
- Bildmaterial von Doves Plastikabfall in Indonesien und auf den Philippinen
- Greenpeace-Bericht zu Unilever: «Uncovered» (Englisch, November 2023)
Kontakt
- Joëlle Hérin, Expertin für Konsum und Kreislaufwirtschaft, Greenpeace Schweiz, +41 79 256 32 65, [email protected]
- Medienstelle Greenpeace Schweiz, +41 44 447 41 11, [email protected]