Der neue Verein Recypac kündigt an, eine landesweite Sammlung von Plastikverpackungen und Getränkekartons einführen zu wollen. Diese Massnahme bringt einen sehr geringen Umweltnutzen. Greenpeace Schweiz ist überzeugt, dass ein Ausbau des Plastikrecyclings klima- und umweltschädliche Produktions- und Konsumgewohnheiten zementiert. Nötig wäre stattdessen ein Wechsel zu Mehrwegsystemen. 

Dieser neue Verein besteht vor allem aus Mitgliedern aus der Plastikindustrie, multinationalen Konzernen wie Nestlé und Unilever – den grössten Plastikverschmutzern der Welt – sowie dem Detailhandel. Greenpeace verurteilt diese neue Lobby, die keinerlei Bereitschaft zeigt, weniger Einwegplastik zu verwenden. 

Plastik wird zu 99 Prozent aus Öl und Gas hergestellt. Es heizt die Klimakrise an, schädigt die Umwelt und bedroht unsere Gesundheit während des gesamten Lebenszyklus. Die Sammlung und das Recycling von Plastikabfällen zu stärken, fördert die Verwendung von Plastik bei Lebensmittelverpackungen und Konsumgütern. Um die Ressourcen unseres Planeten zu schonen, muss dieses Wegwerfsystem grundlegend überdacht werden. Wir müssen stattdessen eine Kreislaufwirtschaft etablieren, die Mehrweg und Wiederverwendung gegenüber dem Recycling priorisiert.

Florian Kasser, Konsumexperte bei Greenpeace Schweiz kommentiert:
«Der Ständerat behandelt nächste Woche das Thema Plastikrecycling im Rahmen der Revision des Umweltschutzgesetzes. Neue Ankündigungen zu Plastiksammlungen ändern nichts an dem grundlegenden Problem: Das separate Sammeln und Recyceln von Plastik ist aufwändig, bringt aber extrem wenig Umweltnutzen. Ein solches System erfordert enorme Investitionen in die Sammel-, Sortier- und Recyclinginfrastruktur. Diese Investitionen lenken uns davon ab, das Problem an der Wurzel anzugehen: die schrittweise Abschaffung von Einwegverpackungen zugunsten von Mehrwegsystemen. Hier sind alle Beteiligten – von Produzierenden bis Detailhändler – in der Pflicht.»

Mehr Informationen

Positionspapier Greenpeace Schweiz: Sackgasse Plastikrecycling

Kontakt

  • Florian Kasser, Konsumexperte bei Greenpeace Schweiz, +41 76 345 26 55, [email protected] 
  • Michelle Sandmeier, Mediensprecherin Greenpeace Schweiz, +41 44 447 41 86, [email protected]