Die dritte Sitzung des Zwischenstaatlichen Verhandlungsausschusses (INC3) für ein internationales Plastikabkommen endete heute mit einer enttäuschenden Note.
Joëlle Hérin, Expertin für Konsum und Kreislaufwirtschaft bei Greenpeace Schweiz kommentiert:
«Plastik schadet den 8,1 Milliarden Menschen auf unserem Planeten. Trotzdem haben sich unsere Politiker:innen dafür entschieden, petrochemische Unternehmen als die einzige Interessengruppe zu betrachten, die es wert ist, angehört zu werden.»
«Das Plastikabkommen muss die Plastikproduktion bis 2040 um mindestens 75% reduzieren. Ohne weniger Plastik zu produzieren, wird es nicht möglich sein, das Klima, die Artenvielfalt oder unsere Gesundheit zu schützen. Wir haben bereits mehr als die Hälfte der Verhandlungen hinter uns und steuern auf eine Katastrophe zu. Die Regierungen lassen zu, dass die Interessen der Fossilindustrie die Verhandlungen lenken. Wir steuern auf ein Abkommen zu, das die Plastikverschmutzung verschlimmern und den Klimawandel beschleunigen wird.»
«Wir müssen einen Weg in die Zukunft finden, ohne dass Öl- und Gasproduzenten die Bedingungen für unser Überleben diktieren. Wir haben ein Jahr Zeit, um den Trend umzukehren. Das Scheitern dieser Woche muss ein Weckruf für unsere Regierungen sein. Sie vertreten die Milliarden von Menschen auf diesem Planeten, die von der Plastikverschmutzung betroffen sind. Bei der nächsten Verhandlungsrunde im April 2024 in Kanada müssen unsere Staats- und Regierungschefs bereit sein, ein Mass an Mut und Führungsstärke an den Tag zu legen, das über das bisher Gesehene hinausgeht. Wir zählen insbesondere auf die Schweizer Delegation, die darauf hinwirken muss, dass die Plastikproduktion drastisch reduziert wird. Nur damit erreichen wir ein Abkommen, das den Herausforderungen gerecht wird.»
Kontakt
Joëlle Hérin, Konsum- und Kreislaufwirtschaftsexpertin, Greenpeace Schweiz, +41 79 256 32 65, [email protected]
Medienstelle Greenpeace Schweiz, +41 44 447 41 11, [email protected]