Magische Unterwasserwälder und farbenfrohe Riffe, in denen es von Leben wimmelt: So malen wir uns ein Netz von Meeresschutzgebieten aus. Mit dem globalen Ozeanvertrag kommen wir dieser Vision einen grossen Schritt näher. Doch damit sie Realität wird, muss der Vertrag von den UN-Staaten ratifiziert werden – je schneller, desto besser.
Ratifizierung des globalen Ozeanvertrags
Anfang dieses Jahres haben die Staats- und Regierungschefs der Welt den ersten globalen Ozeanvertrag verabschiedet. Sie folgten damit dem Aufruf von 5,5 Millionen Menschen aus der ganzen Welt, die Massnahmen zum Schutz unserer Ozeane forderten.
Die Annahme des Vertrags bedeutet jedoch nicht, dass wir nichts mehr zu tun haben. Dieses mächtige Instrument, mit dem riesige Meeresschutzgebiete geschaffen werden können, in denen sich das Meeresleben erholen und gedeihen kann, tritt erst dann in Kraft, wenn mindestens 60 Regierungen den Vertrag ratifiziert haben. Die Ozeane sind für jedes Lebewesen auf der Erde lebenswichtig, und die Bedrohungen, denen sie ausgesetzt sind, nehmen jeden Tag zu. Jeder Augenblick zählt.
Am 20. September wird der Vertrag in der UN-Generalversammlung zur Unterzeichnung aufgelegt. Mit ihrer Unterschrift zeigen die Staats- und Regierungschefs der Welt ihre Unterstützung für den Schutz der Weltmeere – doch solange sie den Vertrag nicht ratifizieren, sind diese Unterschriften nur Worte auf Papier. Die Politiker:innen müssen dringend handeln, um unsere Ozeane zu schützen.
3 Gebiete, die dringend unter Schutz gestellt werden müssen
Heute veröffentlicht Greenpeace International einen neuen Bericht mit dem Titel 30×30: From Global Ocean Treaty to Protection at Sea. Der Bericht skizziert einen klaren politischen Weg zum Schutz von 30% unserer Ozeane bis zum Jahr 2030. Er beginnt mit der Identifizierung von drei prioritären Gebieten, die aufgrund ihrer ökologischen Bedeutung zu den ersten Meeresschutzgebieten gehören sollen: die Sargassosee im Atlantik, die Emperor Seamounts im Nordwestpazifik und die südliche Tasmansee/Lord Howe Rise zwischen Australien und Neuseeland. In jeder Fallstudie wird ein Weg zum Schutz durch den neuen Vertrag aufgezeigt.
Der Bericht hebt auch hervor, dass der Druck auf unsere Ozeane durch den Menschen weiter zunimmt: Eine detaillierte neue Analyse der Fischereiaktivitäten auf hoher See zeigt, dass die Fangstunden seit 2018 um fast 10% gestiegen sind. Noch alarmierender ist, dass die Fangtätigkeit in den Gebieten, die im Rahmen des Vertrags geschützt werden sollen, schnell zugenommen hat. Unseren Ozeanen läuft die Zeit davon.