Als die Rainbow Warrior vor wenigen Wochen um die philippinischen Verde Islands segelte, einem der weltweit schönsten Unterwassergebiete, beobachteten wir, dass selbst die kleinsten Meereslebewesen unter der Plastikverschmutzung leiden müssen.
Die Plastikkrise ist in den Philippinen und in anderen asiatischen Ländern extrem gut sichtbar. Doch sie startete woanders: in den Büros multinationaler Konzerne; als Manager Entscheide fällten, dass Produkte in schädliche Einwegverpackungen gesteckt und in Regionen transportiert werden, wo jegliche Infrastruktur fehlt, um mit dem Plastikmüll klarzukommen. Diese Firmen haben ein Plastikmonster geschaffen.
Darum bringen wir das Plastikmonster dahin zurück, wo es geschaffen wurde. Als Mitglied der globalen Bewegung #BreakFreeFromPlastic verlangen wir von den verantwortlichen Konzernen, dass sie – nach dem Verursacherprinzip – konkrete und griffige Massnahmen ergreifen, um die Produktion von Wegwerfplastik zu stoppen.
Nestlé und Unilever waren in den Philippinen bei verschiedenen Plastikmüll-Audits durch die Global Alliance for Incinerator Alternatives (GAIA) als Hauptverschmutzer identifiziert worden. Letztes Wochenende brachten Greenpeace-Aktivistinnen und -aktivisten in Rotterdam dem niederländischen Konzern Unilever sein riesiges Plastikmoster zurück.
Plastikmüll von Nestlé
Nun ist ein weiteres Plastikmonster – bestehend aus Nestlé-Verpackungen – auf dem Weg in die Schweiz. Das Greenpeace-Schiff Beluga wird damit voraussichtlich am 5. April in Basel andocken. Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten werden das Plastikmonster dann übernehmen und mit diesem auf eine Schweizer Reise gehen. Sie wollen in verschiedenen Städten möglichst viele Menschen für das Thema sensibilisieren und mobilisieren.
Sie wollen Druck machen: Nestlé soll endlich Verantwortung übernehmen für seinen Plastikmülll und komplett auf alternative Liefersysteme umstellen, die auf Mehrweg basieren. Denn auch andere Einweg-Materialien sind keine Lösung. Sie verschieben das Problem lediglich. Nestlé hat inzwischen immerhin erkannt und eingestanden, dass sich die Welt in einer Plastikkrise befindet, und dass Recycling das Problem allein nicht lösen kann. Doch wir hören und lesen viel PR aber keine Massnahmen, die das Problem effektiv und nachhaltig lösen.
Nestlé verbrauchte letztes Jahr 1,7 Millionen Tonnen Plastik. In den letzten fünf Jahren hat der Schweizer Konzern den Verbrauch nochmals um 5% gesteigert. 98% seiner Produkte verkauft das Unternehmen in Einwegverpackungen. Nestlé ist damit gemäss weltweitem Marken-Audit der drittgrösste Plastikverschmutzer weltweit.
Es ist Zeit, dass auch Nestlé Verantwortung für sein Plastikmonster übernimmt. Es ist Zeit für Leadership, Zeit, den PR-Statements Taten folgen zu lassen. Nur ein Produktions- und Liefersystem, das auf Mehrweg (Wiederverwendung und Wiederauffüllen) basiert, kann die Plastikkrise beenden.
Gemeinsam können wir den Schweizer Konzern dazu bringen, etwas zu ändern. Sende den vorbereiteten Brief per Email an den CEO von Nestlé.